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Anwendungshinweise

Wirkstoffpflaster
(Transdermale therapeutische Systeme, TTS)

Als Wirkstoffpflaster werden Medikationen bezeichnet, bei denen der Wirkstoff auf ein Pflaster aufgebracht ist, das auf die Haut geklebt wird. Der Wirkstoff wird dann über die Haut aufgenommen und gelangt von dort ins Blut. Der Fachmann bezeichnet Wirkstoffpflaster als „Transdermale therapeutische Systeme“, kurz TTS.

Wirkstoffpflaster werden insbesondere dann eingesetzt, wenn der Wirkstoff langsam und gleichmäßig und über einen längeren Zeitraum freigesetzt werden soll. Dabei ist sehr wichtig, dass die Pflaster korrekt gehandhabt werden. Denn nur dann entfaltet sich die Wirkung wie gewünscht.

Im Folgenden haben wir die wichtigsten Punkte zum Umgang mit Wirkstoffpflastern zusammengefasst.

Altes Pflaster entfernen, neue Stelle wählen

Vor dem Aufkleben eines neuen Pflasters muss unbedingt das alte Pflaster entfernt werden, sonst sind Überdosierungen möglich. Um Hautreizungen zu vermeiden, wählen Sie beim Pflasterwechsel stets eine neue Hautstelle. Kleben Sie auf eine bereits verwendete Hautstelle frühestens nach 7 Tagen erneut ein Pflaster auf.

Wirkstoffpflaster - Uebersicht

Vorher waschen, keine Seife, keine Creme (Abb. A)

Vor der Anwendung Hände und die Haut der zu beklebenden Stelle mit klarem Wasser reinigen, dabei kein Reinigungsmittel verwenden! Danach gründlich abtrocknen und nicht eincremen. Würde Seife oder Creme usw. unmittelbar vor der Pflasteranwendung aufgetragen, könnte die Aufnahmefähigkeit der Haut dadurch verändert werden, sodass der Wirkstoff nicht wie beabsichtigt aufgenommen wird. Auch die Klebefähigkeit des Pflasters könnte beeinträchtigt werden.

Unterseite des Pflaster nicht berühren, Pflaster nicht beschädigen

Entnehmen Sie das neue Pflaster erst unmittelbar vor dem Aufkleben aus seiner Schutzhülle. Achten Sie dabei darauf, die Unterseite des Pflasters nicht zu berühren, da das Pflaster sonst nicht mehr so gut haftet oder Wirkstoff an die Hände gelangen kann (in diesem Fall nach dem Aufkleben Hände gründlich waschen!). Auch ein zu langer Kontakt mit der Luft kann die Haftfähigkeit des Pflasters und somit die Wirkung beeinträchtigen. Achten Sie beim Öffnen der Verpackung darauf, dass das Wirkstoffpflaster nicht versehentlich beschädigt wird. Beschädigte Pflaster sollten Sie grundsätzlich nicht verwenden, da eine konstante Freisetzung des Wirkstoffes nicht gewährleistet werden kann. Es kann sogar zu gefährlichen Überdosierungen kommen.
Sollte das Pflaster nicht fest genug haften, kann es mit haushaltsüblichem Heftpflaster zusätzlich befestigt werden.

Nur auf gesunder Haut und an geeigneter Körperstelle anwenden!

Kleben Sie das Pflaster auf ein flaches, faltenfreies Hautareal. Die Hautpartie sollte außerdem trocken und frei von Fetten und Haaren sein, damit der Wirkstoff konstant freigegeben werden kann. Sie sollten ein Pflaster nicht auf frisch rasierte Haut kleben, da diese gereizt ist. Länge Haare sollten vorher mit einer Schere gekürzt werden.

Die Hautoberfläche sollte intakt sein, also keinerlei Verletzungen aufweisen. Bereits minimale Hautdefekte können sich negativ auswirken. Tätowierte und vernarbte Hautareale sind ungeeignet, da hier die Freisetzung der Wirkstoffe beeinflusst werden kann. (Abb. B)

Gut geeignet sind Oberarme, Bauch und Oberschenkel. Beachten Sie bei der Auswahl der Körperstelle aber auch die Packungsbeilage: Hormonpflaster etwa dürfen nicht auf die Brust geklebt werden. (Abb. C)

Nicht zu kurz andrücken

Drücken Sie das Pflaster nach dem Aufkleben einige Sekunden mit der flachen Hand fest an, um ein korrektes Aufliegen und dadurch eine konstante Wirkstoff-Freigabe zu gewährleisten. Die Andruckdauer ist vom jeweiligen Präparat abhängig, beachten Sie daher den Beipackzettel.

Zeitpunkt für den Wechsel ermitteln und notieren

Notieren Sie Datum und Uhrzeit des Aufklebens auf der Verpackung und ermitteln Sie auch gleich, wann der nächste Wechsel erforderlich ist. So können Sie den genauen Zeitabstand zwischen zwei Pflastern einhalten. Merken Sie sich den Wechseltermin mit Datum und Uhrzeit vor!

Beschriften Sie nicht das Pflaster selbst. Das Pflaster könnte durch den Einfluss des spitzen Stiftes beschädigt oder die Freisetzung des Wirkstoffes verändert werden.

Vermeiden Sie große Wärme

Wenn Sie ein Wirkstoffpflaster tragen, kann Wärme zu einer gesteigerten Wirkstoffaufnahme und damit zu einer Überdosierung führen:

  • Duschen, Baden und Schwimmen sind erlaubt, so lange die Wassertemperatur nicht über 37°C liegt
  • Verzichten Sie auf Sauna, Sonnenbaden und Solarium und meiden Sie große Hitze
  • Heizkissen, Wärmeflaschen, Wasserbetten usw. nicht mit dem Pflaster in Berührung bringen
  • Starkes Schwitzen vermeiden, bei Fieber besonders auf die Anzeichen einer Überdosierung achten

Wirkstoffpflaster

Membranpflaster (=Depotpflaster, Reservoirpflaster) nie zerschneiden

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Wirkstoffpflastern: Membranpflaster (=Depotpflaster, Reservoirpflaster) und Matrixpflaster.
Beim Membranpflaster (=Depotpflaster, Reservoirpflaster) wird die Abgabe des Wirkstoffes über eine Kontrollmembran gesteuert. Ist die Membran beschädigt, wird der Arzneistoff schlagartig freigesetzt und es kommt zur gefährlichen Überdosierung. Deshalb dürfen diese Pflaster nie zerschnitten werden.
Matrixpflaster haben kein Kontrollsystem. Der Wirkstoff befindet sich in einem soliden Kern direkt auf der Haut und wird langsam und gleichmäßig abgegeben. Die Gefahr einer Überdosierung bei Beschädigung des Pflasters, wie es beim Membranpflaster der Fall ist, besteht nicht. Trotzdem sollten Sie auch Matrixpflaster nur zerschneiden, wenn Sie dies ausdrücklich mit Ihrem Arzt besprochen haben.

Pflaster bei Raumtemperatur lagern

Lagerung bei Hitze oder Kälte kann die Wirkung des Pflasters beeinträchtigen. Achten Sie auch darauf, das Wirkstoffpflaster getrennt von Wundpflastern aufzubewahren, damit es nicht zu Verwechslungen kommen kann.

Auf sichere Entsorgung achten

Wenn Sie das Pflaster entfernen, dann kleben Sie die Klebeflächen aufeinander und entsorgen Sie das Pflaster mit dem Hausmüll. Am besten vorher noch in Papier einwickeln, so wird ein unerwünschter Kontakt mit der Wirkstofffläche vermieden. Denn auch gebrauchte Pflaster enthalten immer noch eine Rest-Wirkstoffmenge. Das kann vor allem für Kinder und Haustiere gefährlich werden.