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Anwendungshinweise

Augenarzneimittel

Im Folgenden haben wir einige Anwendungshinweise zu Augenarzneimitteln, insbesondere zu Augentropfen und Augensalben zusammengestellt. Alle Anwendungshinweise sind allgemeine Hinweise. Beachten Sie daher auch die genauen Angaben zu Ihrem Arzneimittel.

Anwendungshinweise zu Augenarzneimitteln

1. Für alle Augenarzneimittel gilt: Unbedingt auf Hygiene achten!

Um Infektionen zu vermeiden, sollte bei der Anwendung von Augenarzneimitteln besonders auf Sauberkeit geachtet werden.

  • Waschen Sie sich vor der Anwendung gründlich die Hände
  • Sekret - oder Salbenreste am Augenlid sollten vor der Anwendung der Augenarznei mit einem sauberen Einmaltuch abgewischt werden. Das Tuch kann dazu mit steriler, isotonischer Kochsalzlösung getränkt werden.
  • Die Öffnung des Arzneimittelbehältnisses darf weder das Auge oder den Lidrand, noch andere Verunreinigungsquellen wie Wange oder Finger berühren.
  • Nach der Anwendung das Arzneimittelbehältnis sofort wieder verschließen.
  • Wenn mehrere Personen in einer Familie das gleiche Augenarzneimittel verwenden, sollte jeder ein eigenes Medikament benutzen. Notieren Sie am besten den Namen auf der Flasche.
  • Nach Anbruch sind Augenarzneimittel nur eine begrenzte Zeit haltbar (in der Regel vier Wochen). Vermerken Sie das Anbruchsdatum auf der Verpackung.
  • Geöffnete Einzeldosisbehältnisse dürfen maximal 12 Stunden lang verwendet werden. In einigen Fällen lässt sich der abgedrehte Verschluss wieder auf das Tropfbehältnis aufstecken.
  • Hinweis für Kontaktlinsenträger: In der Regel sollten Kontaktlinsen vor der Anwendung herausgenommen und erst 30 Minuten danach wieder eingesetzt werden. Die Kontaktlinsen könnten durch das Augenarzneimittel geschädigt werden. Außerdem könnte die Wirkung des Arzneimittels beeinträchtigt werden oder es bildet sich ein Wirkstoffdepot, welches zu Überdosierungen führen kann.

2. So wenden Sie Augentropfen richtig an

  • Beachten Sie, ob Ihre Augentropfen vor der Benutzung geschüttelt werden müssen.
  • Dickflüssige Augentropfen schon vor dem Öffnen der Flasche kopfüber halten, damit Luftblasen aus dem Tropfen-Ausgang entweichen können.

Anwendungshinweise zu Augenarzneimitteln

  • Den Kopf leicht in den Nacken legen und mit einem Finger das Unterlid vorsichtig nach unten ziehen, bis eine Unterlidtasche entsteht. Nach oben schauen und den Lidschlag möglichst unterdrücken. Um nicht zu blinzeln kann es hilfreich sein, einen festen Punkt zu fixieren. (siehe oben Bild a)
  • Tropfflasche senkrecht, nahe über dem unteren Bindehautsack halten, ohne diesen zu berühren. Wird die Flasche von Augentropfen nicht senkrecht gehalten, kann es zu Abweichungen in der Tropfengröße und damit zu falschen Dosierungen kommen. Handelt es sich um eine Quartalspackung, reicht die Augenarznei dann unter Umständen für die vorgesehene Zeit nicht aus. (siehe oben Bild b)
  • Lassen Sie einen Tropfen in den Bindehautsack fallen. Vermeiden Sie es, mehrere Tropfen gleichzeitig zu applizieren. Die Wirkung könnte verringert werden, weil die Tränenproduktion gefördert wird und dadurch der Wirkstoff schneller ausgewaschen wird. Tropfen Sie nicht direkt auf das Auge, um einen unnötigen Reiz zu vermeiden. Auch dadurch könnte es zur erhöhten Tränenproduktion kommen. Eventuell ist die Anwendung leichter, wenn Sie sich vor einen Spiegel stellen.
  • Unterlid vorsichtig loslassen und beide Augenlider langsam schließen, aber nicht zukneifen. Augenlider für mindestens 1 Minute, besser bis zu 5 Minuten geschlossen halten und dabei die Augen leicht hin und her bewegen. So verteilt sich das Arzneimittel leichter auf dem Auge. Nicht blinzeln, denn durch den Lidschlag verringert sich die auf dem Auge verbleibende Dosis, weil der Abtransport gefördert wird.
  • Während das Auge geschlossen ist, für 1-5 Minuten sanft am inneren Augenwinkel auf dem Nasenknochen auf das Tränenpünktchen drücken, um ein Abfließen der Arzneimittel über den Tränenkanal zu verhindern (siehe oben Bild c). Das Arzneimittel bleibt so länger am Auge und kann besser wirken. Der zweite positive Effekt dieser Methode ist, dass durch das Abdrücken des Tränenröhrchens weniger Arzneistoff über das Blutsystem in den Körper aufgenommen wird. Unerwünschte Nebenwirkungen werden dadurch verhindert oder reduziert.

Wenn Sie Schwierigkeiten bei der Anwendung von Augentropfen haben:

  • Wenn die Fingerkraft nicht ausreicht, die Quetschlasche zu drücken, kann eine andere Grifftechnik angewendet werden. Anstatt die Flasche zwischen den Fingerspitzen zu halten, lieber die Flasche zwischen dem Endglied des Daumens und dem Mittelglied des angewinkelten Zeigefingers halten oder den Dreifingergriff anwenden. Dabei liegt die Flasche zwischen dem Endglied des Zeige- und Mittelfingers und dem Endglied des Daumens.
  • Es stehen auch Hilfsmittel zur Verfügung, die das Zusammendrücken der Flasche erleichtern, (z. B. AutoSqueeze) oder die ideale Positionierung der Flasche über dem Auge erleichtern (z. B. AutoDrop oder Alcon Eyot). Sie sind aber nicht bei allen Fläschchentypen einsetzbar. Falls erforderlich, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker danach.

3. So wenden Sie Augensalben, -cremes und -gele richtig an

Augensalben, -cremes und -gele sind in Tuben oder Einzeldosisbehältnissen erhältlich. Die Anwendung richtet sich grundsätzlich nach den Hinweisen, die auch für Augentropfen gelten.(Siehe Punkt 2) Zusätzlich beachten Sie bitte die folgenden Hinweise:

  • Die Applikationstülle der Tube vom Augeninnen- zum Augenaußenwinkel führen und den Salbenstrang ohne Zuhilfenahme weiterer Instrumente in den Bindehautsack legen. Dabei die Tube drehen oder kippen, um die Salbe von der Applikationsspitze zu lösen. Löst sie sich nicht, legt man den Salbenstrang im Bindehautsack ab, drückt anschließend noch einen kurzen Salbenstrang heraus und entsorgt diesen. Die Applikationsspitze anschließend mit einem sauberen Einmaltuch gründlich abwaschen.
  • Salben, Cremes und Gele verbleien länger auf dem Auge als Tropfen und können für einige Zeit das Sehvermögen beeinträchtigten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, ob Sie das Präparat zur Nacht anwenden können. Bei der Anwendung tagsüber sollten Sie in der Zeit nach der Applikation auf die Teilnahme im Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen verzichten.

4. Hinweis für Augenmedikamente, die gekühlt gelagert werden müssen

Die richtige Anwendung:

  • Wärmen Sie das Augenmedikament vor der Anwendung auf Körpertemperatur an. Dazu können Sie es einige Minuten in der Hand halten oder in die Hosentasche stecken. Bei kalten Augenarzneimitteln könnte das Auge verstärkt tränen, was zu einem vermehrten Abfließen des Arzneimittels führt. Häufig lassen sich durch das Anwärmen Augentropfen auch leichter aus der Flasche drücken, weil die Kunststoffflasche elastischer wird und sich die Fließfähigkeit des Inhaltes verbessert.
  • Wenn der Anwender durch den Kältereiz besser wahrnehmen kann, ob der Tropfen das Auge erreicht hat, können die Augentropfen auch kühl angewendet werden.

Die richtige Lagerung

  • Kühlpflichtige Augentropfen werden am besten bei 2 bis 8 Grad Celsius im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert. An dieser Stelle ist die Temperatur weitgehend konstant.
  • Wegen starker Temperaturschwankungen ist die Kühlschranktür zur Aufbewahrung ungeeignet.
  • Ebenso ungeeignet sind Stellen, die an die Kühlelemente angrenzen, meist an der Rückwand des Kühlschranks. Hier könnte das Arzneimittel einfrieren.
  • Nach dem ersten Öffnen können die meisten Produkte bei Raumtemperatur (maximal 25°C) gelagert werden. Beachten Sie dazu die Angaben in der Packungsbeilage.

5. So wenden Sie Augenbäder richtig an

Augenbäder werden mit Hilfe einer Augenbadewanne angewendet.

  • Die Wanne vor der Anwendung reinigen, um Infektionen zu vermeiden.
  • Augenbadewanne mit Augenwasser füllen.
  • Die Öffnung der Augenbadewanne bei gesenktem Kopf auf das Auge legen, sodass sie glatt aufliegt.
  • Den Kopf langsam in den Nacken legen. Das Auge öffnen und mehrmals zwinkern.
  • Beim Baden beider Augen für das andere Auge frische Flüssigkeit verwenden.
  • Das Augenwasser sollte eine Temperatur zwischen 16 und 37°C haben, um Unterkühlung des Auges bzw. Verbrühungen zu vermeiden.
  • Bewahren Sie die Wanne sauber, trocken und staubgeschützt auf.

6. So wenden Sie Augenduschen richtig an

Eine Augendusche dient dazu, die Augen zu spülen, um Fremdkörper zu entfernen oder Verunreinigungen im Auge zu verdünnen. Dabei den Kopf in den Nacken legen, mit dem Finger einer Hand Ober- und Unterlid auseinander schieben. Mit der anderen Hand die Augendusche ansetzen. Mit Druck auf die Dosierflasche gelang das Augenwasser ins Auge und spült es.

7. Verschiedene Augentropfpräparate am gleichen Auge anwenden

Zwischen den einzelnen Arzneimitteln sollte ein Abstand von etwa 15 Minuten eingehalten werden, da das Auge nur einen Tropfen aufnehmen kann.

8. Augentropfen bei anderen Personen anwenden

Es gelten die allgemeinen Anwendungshinweise von Augentropfen und die Hygienevorschriften. Die Verabreichung erfolgt am besten so:

  • Der Patient legt sich waagerecht auf den Rücken ohne Kissen und schließt die Augen.
  • Tropfen in den inneren Augenwinkel tropfen. Dabei die Hand an der Stirn oder Wange des Patienten abstützen. Sie haben so eine ruhigere Hand und Sie verhindern Verletzungen durch unvorsichtige Kopfbewegungen des Patienten.
  • Der Patient öffnet kurz die Augen. Die Flüssigkeit fließt in das Auge. Anschließend die Augen für 1 bis 5 Minute schließen.

9. Hinweise zum Umgang mit speziellen Verpackungen

Bottelpack-Fläschchen: Vor der erstmaligen Anwendung muss eine Öffnung in die Flaschenspitze gestanzt werden. Zu diesem Zweck wird die Verschlusskappe zuerst rechtsherum fest zugedreht. Anschließend wird die Verschlusskappe wie gewohnt linksherum aufgedreht.

Einzeldosisbehältnisse: Bei Augentropfen aus Einzeldosisbehältnissen sollte die in der Spitze vorhandene Luftblase durch Herunterschlagen des Inhaltes entfernt werden. So kann die zur Tropfenabgabe benötigte Kraft verringert werden. Verschlüsse von Einzeldosisbehältnissen abdrehen, nicht abziehen, damit eine glatte Tropföffnung entsteht.

Mehrdosis-Flaschensysteme für konservierungsmittelfreie Augenmedikamente: Verschiedene Flaschensysteme ermöglichen einen Schutz der enthaltenen Flüssigkeit vor Verunreinigungen und erübrigen damit Konservierungsmittel. Dabei gelangt entweder keine Außenluft ins Behältnis oder die Luft strömt bei der Zufuhr durch einen Keimfilter. Dazu gehören 3-Kammer-Tropfsysteme, ABAK-Systeme, Ophthalmic squeeze dispenser-Systeme und COMOD-Behältnisse. Bei COMOD-Behältnissen sind vor der erstmaligen Anwendung einige Hübe erforderlich, bevor die erste Abgabe der Lösung erfolgt.

Erstöffnungssicherung: In manchen Fällen ist das Behältnis oder der Verschluss mit einer Folie überzogen. Diese Erstöffnungssicherung muss zuerst entfernt werden. Die Folie hat dafür eine Aufreißlasche. Achten Sie darauf, dass die Manschette vollständig abreißt. Kunststoff-Fläschchen sind als Erstöffnungssicherung häufig mit einem Brechring versehen. Dieser löst sich beim ersten Aufschrauben vom Verschluss.

10. Lagerungshinweise

  • Achten Sie unbedingt auf die Lagerungshinweise Ihrer Augenarznei. Einige Augenarzneimittel müssen gekühlt gelagert werden (siehe 4.). Einige reagieren sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen und es könnte zu einem Wirkverlust oder Wirkverstärkung kommen.
  • Einige Produkte sind lichtempfindlich. Augenarzneimittel sollten daher immer in der Umverpackung aufbewahrt werden.
  • Die Lagerbedingungen können sich auch zwischen Original und den verschiedenen Generika (wirkstoffgleiche Nachahmerpräparate) unterscheiden. Achten Sie daher immer auf die Hinweise zum jeweiligen Arzneimittel.