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Schuppenflechte

Schuppenflechte kann am ganzen Körper auftreten

Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung. In ihrer häufigsten Form, der gewöhnlichen Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), bilden sich rötliche bis silbrige Hautareale, die sich stark schuppen und häufig extrem jucken. Sie entstehen durch eine krankhafte Beschleunigung der natürlichen Hauterneuerung. Erfahren Sie, woher Schuppenflechte kommt, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und was Betroffene zusätzlich tun können, um die Beschwerden zu lindern.

  • Schuppenflechte: Was ist das?

    Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung. In ihrer häufigsten Form, der gewöhnlichen Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), bilden sich rötliche bis silbrige Hautareale, die sich stark schuppen und häufig extrem jucken. Sie entstehen durch eine krankhafte Beschleunigung der natürlichen Hauterneuerung: Normalerweise haben Hautzellen einen Lebenszyklus von 28 Tagen. Bei Menschen mit Schuppenflechte kommen die Hautzellen innerhalb weniger Tage an die Oberfläche, sterben ab und bilden Platten, die als Schuppen sichtbar werden. Diese Areale werden auch Plaques genannt. Im Vergleich zur umliegenden, gesunden Haut sind sie erhaben und deutlich abgegrenzt. Die Haut wirkt verdickt. Die Psoriasis-Herde können als vereinzelte Flecken auftreten, aber auch weitflächig ganze Körperpartien bedecken. Besonders oft sind Knie, Ellenbogen und die Kopfhaut betroffen, daneben der Bereich um das Kreuzbein, die Achselhöhlen, die Hände und auch die Nägel. Typisch für die nicht ansteckende Krankheit ist, dass sie oftmals in Schüben verläuft, die – bisweilen nach jahrelangen Krankheitspausen – immer wieder auftreten können.

  • Woran erkennt man Schuppenflechte?

    Bei Hauterkrankungen gilt die richtige Diagnose allgemein als besonders schwierig, weil einerseits eine Krankheit viele Gesichter haben kann und sich andererseits verschiedene Krankheiten sehr ähnlich äußern können. Der Hautarzt kennt jedoch eine Reihe von Erscheinungsbildern der Haut, die typisch für Schuppenflechte sind. Um die Diagnose abzusichern, kann mit einem Holzspatel über die betroffene Hautstelle gerieben werden. Lösen sich dabei Schuppen, die wie abgeschabtes Kerzenwachs aussehen, ist das ein Hinweis auf eine Schuppenflechte. Wird diese Schuppenschicht komplett entfernt, kommt darunter bei einer Schuppenflechte das nass glänzende, transparent wirkende „letzte Häutchen“ zum Vorschein. Wird dieses weiter abgerieben, treten im Falle einer Psoriasis kleine, punktförmige Blutströpfchen dicht an dicht aus der Haut hervor – ein Phänomen, das der Fachmann „blutiger Tau“ nennt. Die Diagnose und Behandlung einer Schuppenflechte ist auf jeden Fall Aufgabe eines Arztes.

  • Woher kommt Schuppenflechte?

    Die Ursachen der Schuppenflechte sind nicht genau bekannt. Nach aktuellem Forschungsstand spielen drei Faktoren eine Rolle:

    1. Die erbliche Veranlagung: Patienten mit dem besonders häufigen Psoriasis-Typ 1 erkranken meist zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr. Bei diesem Typ hatten sehr oft bereits Eltern, Großeltern oder andere Verwandte Schuppenflechte.

    2. Das Immunsystem: Die typischen Psoriasis-Symptome werden durch Abwehrzellen des Immunsystems ausgelöst. Abwehrzellen sind eigentlich dafür da, Angreifer wie Viren und Bakterien unschädlich zu machen. Im Fall einer Schuppenflechte attackieren die Abwehrzellen die eigene Haut und lösen so die Entzündung aus. Warum die Abwehrzellen das tun, ist nicht genau geklärt.
    3. Unterschiedliche innere und äußere Reize: Stress, andere Erkrankungen, Alkohol und Rauchen oder die Hormonumstellung während der Pubertät oder der Wechseljahre usw. können Psoriasis erstmals auslösen und später immer wieder Schübe hervorrufen. Auch das Klima spielt bei Psoriasis eine Rolle: Im Sommer bessern sich die Symptome der Schuppenflechte häufig.
  • Ist Schuppenflechte heilbar?

    Schuppenflechte gilt als genetisch mitbedingte Erkrankung. Eine heilende Gentherapie gibt es aber bislang nicht. Außerdem ist noch sehr wenig darüber bekannt, wie genau es zu den für Psoriasis typischen Krankheitsschüben kommt. Der phasenhafte Verlauf der Erkrankung macht es außerdem schwer, gesicherte Aussagen über die Wirksamkeit einer Behandlungsmethode zu treffen. Oftmals müssen deshalb verschiedene Therapieansätze getestet werden, bis eine spürbare Linderung der Beschwerden erreicht wird. Gegebenenfalls ist die Therapie immer wieder anzupassen, da die einzelnen Schübe sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Schuppenflechte-Patienten sollten deshalb regelmäßig die Meinung ihres Arztes einholen. Mit der richtigen Therapie ist oft ein beschwerdefreier Zustand zu erreichen.

  • Gibt es Medikamente zum Einnehmen gegen Schuppenflechte?

    Im Falle einer besonders schweren Haut-Psoriasis oder der eher seltenen Psoriasis-Arthritis, bei der auch die Gelenke entzündet sind, kann der Arzt Tabletten bzw. Spritzen oder Infusionen verschreiben. Die am häufigsten eingesetzten Medikamente sind sogenannte Immunsupressiva. Sie unterdrücken die für die Schuppenflechte verantwortliche Fehlreaktion der Abwehrzellen. Retinoide werden eingesetzt, um den bei Psoriasis gestörten Verhornungsprozess zu normalisieren und Haut- und Schleimhautzellen wieder langsamer wachsen und reifen zu lassen. Eine deutliche Linderung der Psoriasis vulgaris wird recht oft auch mit Fumarsäureester erreicht, die stark entzündungshemmend wirken und dabei relativ gut verträglich sind. Darüber hinaus können auch andere Medikamente zum Einsatz kommen.

  • Welche äußerlich anzuwendenden Wirkstoffe gibt es?

    Die allermeisten Psoriasis-Patienten bekommen die Erkrankung mit lokalen Therapien in den Griff. Dabei stehen eine ganz Reihe von Wirkstoffen, sei es als Mono- oder als Kombipräparate, zur Verfügung – mit zum Teil völlig unterschiedlichen Wirkweisen. Welches Produkt wann das richtige ist, ist sehr vom Einzelfall abhängig und kann nur individuell von einem Arzt beurteilt werden. Als grundlegend gilt jedenfalls die Anwendung von Harnstoff (Urea) oder Salicylsäure. Beide Substanzen lösen die verhornten Schuppen ab und bereiten die Haut so für die Aufnahme anderer Wirkstoffe vor. Salicylsäure kommt dabei in der Regel nur kurzfristig zum Einsatz. Harnstoff wirkt sanfter, hemmt zugleich Entzündung und Juckreiz und kann auch dauerhaft zur Pflege der Haut eingesetzt werden. Gegen die entzündlichen Erscheinungen der Psoriasis helfen Kortikoide oder Vitamin D-Abkömmlinge, die auch die Zellteilung verlangsamen. Dithranol bremst ebenfalls die krankhaft veränderte Zellteilung der an Psoriasis erkrankten Haut. Der guten Wirksamkeit des Dithranols stand lange Zeit seine komplizierte Anwendung gegenüber, jedoch gibt es heute recht praktisch anzuwendende Zubereitungen („Minutentherapie“). Überhaupt spielt nicht zuletzt die Handhabbarkeit der Therapie im Alltag für den Erfolg eine entscheidende Rolle. Denn die Erfahrung zeigt: Ist eine Therapie unpraktisch oder unangenehm, neigt der Patient dazu, sie nicht einzuhalten. Sprechen Sie deshalb in jeden Fall regelmäßig Ihren Arzt auf mögliche neue Therapieformen an!

  • Der DocMorris-Tipp: Testen Sie mal ein Gel!

    Mittlerweile gibt es Präparate zum Auftragen auf die Haut nicht nur als Salbe, sondern auch in Form eines Gels. Dieses zieht sehr rasch ein und eignet sich daher besonders für die Anwendung am Morgen. Nach der Behandlung kann man sich schneller Anziehen! Auch im Sommer empfinden viele Patienten ein Gel angenehmer, weil es auf der Haut weniger klebt. Ein Gel eignet sich außerdem sehr gut für die Anwendung auf der behaarten Kopfhaut.

  • Was kann ich bei Schuppenflechte sonst noch tun?

     Gut eincremen ist vor allem nach dem Waschen, Duschen oder einem Vollbad wichtig. Verwenden Sie möglichst pH-neutrale Produkte ohne Zusatzstoffe und mit rückfettenden Substanzen. Inhaltsstoffe wie Harnstoff, der die Feuchtigkeit bindet, Hyaluronsäure, Glyzerin, Vitamin E oder Kollagen können sich als hilfreich erweisen. Parfümierte Pflegeprodukte sind tabu, da diese sehr reizen oder sogar allergische Reaktionen auslösen können. Auch ätherische Öle können problematisch sein. Übertreiben Sie es mit der Körperpflege auch nicht. Zu häufiges Duschen und Baden greift die natürliche Fettschicht und den Säureschutzmantel der Haut an. Vermeiden Sie lange Bäder oder sehr heißes Wasser. Beides kann Ihre Haut zusätzlich austrocknen. Ölbäder und rückfettende Waschzusätze machen die Haut wieder geschmeidig. Rubbeln Sie nach dem Baden oder Duschen mit dem Handtuch nicht zu fest auf der Haut, sonst können neue Psoriasisherde entstehen.

  • Hilft Licht oder Salzwasser gegen Schuppenflechte?

    Zur Linderung von Schuppenflechte werden – meist in Kombination mit anderen Therapieformen – auch verschiedene Lichttherapien angewendet. Basis dieses Therapieansatzes war die Beobachtung, dass maßvolle Sonneneinwirkung eine Besserung des Hautbildes bewirken kann. Heute werden verschiedene UVB- und UVA-Wellenlängen zur Therapie eingesetzt. Sie wirken unter anderem entzündungshemmend. Zur Anwendung werden meist Lichtduschen verwendet. Eine aktuelle Weiterentwicklung ist die Lasertherapie. Mit dem gebündelten Lichtstrahl des Lasers kann eine höhere Strahlendosis gezielter eingesetzt werden als in der herkömmlichen Lichtdusche. Deshalb ist die Lasertherapie besonders für schwer zugängliche Stellen wie zum Beispiel Hautfalten oder Zehenzwischenräume geeignet. UVB-Licht wird auch mit einer Sole-Therapie kombiniert. Hintergrund ist die Beobachtung, dass sich Badeaufenthalte am Toten Meer bei verschiedenen Hauterkrankungen als hilfreich erwiesen haben. Daneben wird auch Fango-Anwendungen ein lindernder Effekt zugeschrieben.