Schmerzhaftes Brennen beim Wasserlassen oder ein nicht zu kontrollierender Harndrang – viele Frauen kennen diese Symptome einer Blasenentzündung nur zu gut! Wie kann man Blasenentzündung behandeln? Wie kann man vorbeugen? Gibt es eine Impfung gegen Blasenentzündung?

Hier finden Sie viele hilfreiche Informationen rund um das Thema.

Bei einer Blasenentzündung (Zystitis) handelt es sich um eine Infektion der unteren Harnwege bis hin zur Blase, die in der Regel durch Bakterien hervorgerufen wird. Eine Blasenentzündung kann sehr schmerzhaft und unangenehm sein, kann aber gut behandelt werden.

Man unterscheidet zwischen unkomplizierter und komplizierter Zystitis. Von einer unkomplizierten Zystitis spricht man dann, wenn der Harntrakt funktionell und strukturell normal ist und keine Begleitkrankheiten vorliegen, welche die Infektion begünstigen. Eine komplizierte Zystitis liegt dann vor, wenn Patienten mit Risikofaktoren wie beispielsweise Immunschwächen, Blasenfunktionsstörungen oder Verengung der Harnwege betroffen sind. Diese Faktoren können die Symptome verschlimmern und führen dann zu einem komplizierteren Verlauf der Erkrankung.

Was sind die Symptome einer Blasenentzündung?

Blasenentzündungen äußern sich häufig durch ein stechendes Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen, einen nicht zu kontrollierenden Harndrang oder häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen. Der Urin kann dabei trüb und verfärbt sein, auffällig riechen oder Blut enthalten. In manchen Fällen können die Schmerzen in das Becken oder in den Rücken ausstrahlen. Halten die Symptome länger als drei Tage an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei starken Schmerzen oder gar sichtbarem Blut im Urin sollen Sie umgehend einen Arzt kontaktieren.

Wodurch entstehen Blasenentzündungen?

Blasenentzündungen werden durch verschiedene Erreger ausgelöst. Der häufigste Erreger heißt Escherichia coli, ein Bakterium, das in der menschlichen Darmflora zu finden ist. Wenn sich Bakterien in den Harnwegen stark vermehren, reagiert die Schleimhaut der Blase und der Harnröhre mit einer Entzündung. Weitere bakterielle Erreger sind beispielsweise Proteus mirabilis, Staphylococcus saprophyticus oder Klebsiella pneumoniae. Auch Pilze oder Viren können in selteneren Fällen zu einer Infektion der Blase führen.

Warum sind Frauen häufiger betroffen als Männer?

Frauen haben eine kürzere Harnröhre als Männer, dadurch können die Bakterien leichter und schneller in die Blase gelangen. Außerdem liegen bei Frauen Harnröhre, Scheide und After sehr nahe beisammen. So können beim Geschlechtsverkehr oder beim Toilettengang Darmbakterien leicht in die Harnröhre einwandern. Auch eine Veränderung des Hormonspiegels, beispielsweise in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, macht die Blase anfälliger für den Angriff durch Bakterien.

Kann ich eine Blasenentzündung selbst behandeln?

Bei Auftreten einer Blasenentzündung können folgende Möglichkeiten helfen, die Symptome zu lindern:
• Trinken Sie täglich mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit, am besten ungesüßten Nieren- und Blasentee, um die Bakterien aus der Blase zu spülen.
• Halten Sie sich warm, denn Wärme wirkt wohltuend, entspannend und schmerzlindernd.
• Pflanzliche Arzneimittel wie Bärentraubenblätter, Cranberry- oder Goldrutenextrakte können bei einer akuten Blasenentzündung eingesetzt werden. 
• Schmerzmittel oder krampflösende Medikamente können starke Beschwerden lindern.

Sollten sich die Beschwerden nach spätestens drei Tagen nicht verbessern, fragen Sie Ihren Arzt um Hilfe.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

• Bei erstmaligem Auftreten der Symptome, um eine Blasenentzündung effektiv zu behandeln und andere Erkrankungen auszuschließen
• Wenn sich die Beschwerden nach spätestens drei Tagen nicht verbessert haben; Sie sollten die Entzündung auf keinen Fall „verschleppen“.
• Wenn zu den oben genannten Symptomen Fieber, Schmerzen in der Nierengegend oder Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, kann dies ein Hinweis auf eine Entzündung der Nieren sein. In diesem Fall sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen.
• Wenn Sie starke Schmerzen verspüren oder bei sichtbarem Blut im Urin.

Wie kann ich einer Blasenentzündung vorbeugen?

•Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit, das spült die Blase durch.
• Gehen Sie regelmäßig zur Toilette und leeren Sie Ihre Blase vollständig. Insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr können so Keime ausgespült werden.
• Waschen Sie den Intimbereich mit viel warmem Wasser. Verzichten Sie auf Waschlappen, Intimsprays und parfümierte Einlagen.
• Halten Sie Füße, Beine und Unterleib warm, insbesondere auch im Sommer beim Baden. Vermeiden Sie eine Unterkühlung.