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Informationen und Tipps rund ums Thema Wechseljahre

Etwa 70% der Frauen spüren negative Auswirkungen, wenn sich zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr die Wechseljahre (Klimakterium) durchlaufen. Die durch die Veränderung des Hormonspiegels entstehenden Probleme enden meist etwa ein Jahr nach dem dauerhaften Aussetzen der Regelblutung, der sog. Menopause. Sie tritt im Normalfall zwischen dem 45. und 52. Lebensjahr ein. Vorher kommt es oft zu Unregelmäßigkeiten oder Veränderungen im Zyklus der Frau. Aber nicht immer ist das Eintreten der Wechseljahre so eindeutig an einer Veränderung der Periode zu erkennen. Während Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Haarausfall weitere auffällige, weil beobachtbare Anzeichen sind, leiden viele Frauen unter depressiven Verstimmungen, Nervosität und Schlafstörungen, oftmals ohne die Gründe dafür zu erkennen. Dabei wäre oft Hilfe möglich. Das muss nicht gleich eine Hormontherapie sein, die nur ein Arzt verschreiben kann. Zur Linderung sowohl der körperlichen als auch der psychischen Beschwerden haben sich auch verschiedene Arzneipflanzen bewährt.

 

Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre bestehen aus drei Phasen. Die erste Phase ist die Prämenopause, also die Phase vor der letzten Monatsblutung. Sie beginnt meist schleichend und kann bereits gegen Ende 30 einsetzen. In dieser Phase verlangsamen die Eierstöcke allmählich ihre Arbeit. Ein Eisprung findet zunehmend seltener statt. Die Frauen beobachten in dieser Phase eine Veränderung ihres Zyklus. Es kommt zu unregelmäßigen Blutungen, oft wird der Zyklus kürzer, aber er kann auch länger werden. Auch eine besonders starker Menstruation tritt in dieser Phase häufig auf. Kurz vor der Menstruation treten die Symptome des sog. PMS (Prämenstruelles Syndrom) häufiger auf als früher. Die Frauen leiden an den Tagen vor den Tagen vermehrt über Kopfschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen und Reizbarkeit.
Was die hormonellen Veränderungen betrifft, so ist die Prämenopause dadurch gekennzeichnet, dass das Progesteron immer weiter abnimmt. Der Östrogenmangel kommt erst in der zweiten Phase der Wechseljahre hinzu. Progesteron ist das wichtigste Gestagen und wird nach dem Eisprung vom Gelbkörper gebildet - daher auch die Bezeichnung Gelbkörperhormon. Der Gelbkörper ist der Rest des Follikels, der am Eierstock zurückbleibt, wenn die Eizelle diesen mit dem Eisprung verlässt, um in den Eileiter zu wandern. Progesteron hat die Funktion, die Gebärmutterschleimhaut auf die eventuelle Einnistung der Eizelle vorzubereiten. Darüber hinaus verhindert es zu starkes Wachstum der Schleimhaut und gutartige Knoten in der Brust. Außerdem unterstützt es die Knochenbildung, hebt die Stimmung und verleiht uns Schwung.

Die zweite Phase der Wechseljahre ist die Perimenopause, der eigentliche Kern der Wechseljahre. Diese Phase beginnt zwei Jahre vor dem Ausbleiben der Regelblutung und endet etwa zwei Jahre danach. Meist spielt sich diese Phase um das 50 Lebensjahr herum ab. In dieser Phase versiegt die Follikelreifung, so dass der Eisprung immer öfter unterbleibt. Die Zyklen werden länger und schwächer, bis die Blutungen eines Tages ganz aussetzen. Was den Hormonspiegel betrifft, so versiegt in der Perimenopause die Östrogenproduktion. Östrogen ist das wichtigste weibliche Sexualhormon. Es entsteht in den Eierstöcken und steuert die Fortpflanzungsprozesse im weiblichen Körper. Darüber hinaus beeinflusst es die Blutgerinnung, die Knochenmasse, die Abwehrkräfte, die Wassereinlagerung im Gewebe, das Wachstum der Brustzellen, das Immunsystem und die Gehirnleistung.

Manche Frauen haben auch in der Perimenopause keinerlei Beschwerden, bei anderen werden die meisten der vorher vorhandenen Beschwerden noch stärker. Spannungsschmerzen in den Brüsten und Reizbarkeit lassen in dieser Phase aber häufig nach.

Auf die Perimenopause folgt die Postmenopause. Jetzt ist die Gestagen- und Östrogenproduktion auf ein Minimum reduziert. Allmählich pendelt sich der Hormonhaushalt auf diesem neuen Niveau wieder ein. Das hormonelle Auf und Ab der Wechseljahre kommt nun zur Ruhe. Viele der typischen Wechseljahresbeschwerden lassen jetzt nach. Allerdings kann der niedrige Östrogenspiegel die Knochenbildung beeinträchtigen, sodass das Risiko für Osteoporose zunimmt. Möglicherweise wird das Haar dünner, Haut und Schleimhäute verlieren an Spannkraft und werden trockener. Auch Blasenschwäche kann auftreten.
 

Häufige Beschwerden in den Wechseljahren

Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Hitzewallungen, oft verbunden mit Schweißausbrüchen, gehören zu den typischsten Beschwerden in den Wechseljahren. In den westlichen Industrienationen treten sie bei mindestens 70% der Frauen auf. Dabei breitet sich eine Hitzewelle über Gesicht, Hals und Oberkörper aus, begleitet von Hautrötungen und oftmals einem intensiven Schweißausbruch. Oft treten gleichzeitig auch starkes Herzklopfen oder Herzrasen aus. Klingt die Wallung ab – meist nach einer bis drei Minuten – fühlen die Frauen sich oft fröstelig. Die Häufigkeit der Hitzewallungen schwankt von Frau zu Frau sehr stark. Die große Mehrzahl der betroffenen Frauen hat länger als ein Jahr damit zu tun. Oft treten die Schweißausbrüche nachts auf.
Ursache für die Hitzewallungen sind die hormonellen Veränderungen, die in den Wechseljahren stattfinden. Denn das Wärmezentrum im Gehirn, das unsere Körpertemperatur reguliert, wird von Östrogen gesteuert. Fällt der Östrogenwert ab, sendet das Gehirn den Befehl, die Hautgefäße zu weiten, um durch verstärkte Durchblutung mehr Wärme nach außen abzugeben und so die Körpertemperatur im Inneren zu senken. Die Haut empfindet das als kurzzeitigen Hitzeschub, dem eine Abkühlung folgt. Als weitere Ursache wird der in den Wechseljahren sinkende Spiegel des Sexualhormons Progesteron (Gelbkörperhormon) vermutet.

Schlafstörungen und Erschöpfung
Über 50% der Frauen im Klimakterium klagen über Schlaflosigkeit und Schlafmangel. Dabei treten oft verschiedene Arten von Schlafstörungen auf: Das Einschlafen fällt schwerer und benötigt deutlich mehr Zeit. Durchschlafstörungen unterbrechen den Schlaf immer wieder, häufig im Zusammenhang mit Schweißausbrüchen. Zusätzlich nimmt mit den Lebensjahren die Schlaftiefe ohnehin ab – bei Männern ebenso wie bei Frauen.
Ursache für die Schlafstörungen sind vermutlich die hormonellen Veränderungen, die die Wechseljahre mit sich bringen. Wie schon bei den Hitzewallungen geht es insbesondere um die Hormone Östrogen und Progesteron. Sie spielen eine Rolle bei der Steuerung des Ein- und Durchschlafen und bei der Schlaftiefe. Sinkt der Spiegel dieser Hormone, kann es zu Schlafstörungen kommen.

Viele Frauen empfinden vor allem die Schlafstörungen als große Belastung und als wesentliche Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität, mehr als andere typische Wechseljahresbeschwerden. Wenig verwunderlich, denn Schlafmangel führt auf Dauer zu Erschöpfung, und die macht unkonzentriert und weniger leistungsfähig, lässt uns zu Nervosität und schlechter Laune neigen und kann sich bis zur Depression steigern.

Stimmungsschwankungen, Unruhe, Reizbarkeit und Depression
Östrogen wirkt stimmungsaufhellend und beeinflusst das zentrale Nervensystem. Wenn im Laufe der Wechseljahre der Östrogenspiegel sinkt, kann sich das auf das seelische Gleichgewicht auswirken. Nervosität und Reizbarkeit kann die Folge sein. Manche Frauen fühlen sich niedergeschlagen und antriebslos, andere fangen scheinbar grundlos an zu weinen oder bekommen Angst. Bisweilen können sich die Stimmungstiefs zur echten Depression auswachsen.

Pflanzliche Arzneimittel gegen Wechseljahrsbeschwerden

 Es gibt eine Reihe von Heilpflanzen, die bei Wechseljahrsbeschwerden lindernd wirken können. Zwar fehlt es hierfür meist an wissenschaftlichen Beweisen, jedoch sprechen auch Ärzte den naturheilkundlichen Arzneien ihre Wirksamkeit zumindest bei leichten bis mittleren Beschwerden nicht grundsätzlich ab. Allen infrage kommenden Arzneien gemeinsam ist, dass sie in der Regel gut verträglich sind und wenig Nebenwirkungen haben. Wie alle pflanzlichen Produkte wirken sie aber oft erst, wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg und regelmäßig eingenommen werden.

Bei der naturheilkundlichen Behandlung (Phytotherapie) von Wechseljahresbeschwerden kommt den sogenannten Phytohormonen (oder Pflanzenhormonen) die größte Bedeutung zu. Als Phytohormone werden Inhaltsstoffe von Pflanzen bezeichnet, die den menschlichen Hormonen ähnlich sind. Sie können die menschlichen Hormone zwar nicht ersetzen, haben aber teilweise eine ähnliche Wirkung. Zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden werden verschiedene Heilpflanzen eingesetzt, die Botenstoffe enthalten, die den weiblichen Hormonen Progesteron und Östrogen ähnlich sind, da es diese Hormone sind, deren Spiegel im Lauf der Wechseljahre sinken.

Die wichtigsten Pflanzen, die östrogenartige Stoffe enthalten und gegen Wechseljahrsbeschwerden eingesetzt werden, sind Traubensilberkerze, Mönchspfeffer und Türkischer Rhabarber: Sie alle können bei einer Vielzahl von Wechseljahrsbeschwerden lindernd wirken. Sie sind – teils in Kombinationen – in einer Reihe von Fertigpräparaten erhältlich.

Hopfen und Baldrian werden vor allem zur Beruhigung und bei Schlafstörungen angewendet.

Progesteronartige Substanzen sind in der Passionsblume enthalten. Daher eignet sie sich besonders zur Behandlung von Unruhe und Reizbarkeit in den frühen Wechseljahren, da diese Phase (die sog. Prämenopause) von einem Progesteronmangel geprägt ist.

Für spezielle Anwendungsgebiete eignen sich Salbei und Johanneskraut:
Salbei gegen Schweißausbrüche: Salbei wirkt schweißhemmend. So können 2 Tassen Salbeitee, über den Tag verteilt getrunken, die Schweißausbrüche lindern. Alternativ kann auch ein Extrakt in Form von Kapseln oder als flüssige Tinktur eingenommen werden. Auch Abreibungen mit Salbeiessig können helfen. Eine Handvoll frische Salbeiblätter für 14 Tage in Essig einlegen; bei Bedarf auf einen kühlen Waschlappen geben und den Oberkörper abreiben.
Johanneskraut gegen depressive Verstimmungen: Johanneskraut (auch Johanniskraut) ist ein bewährtes natürliches Mittel zur Stimmungsaufhellung. Es wird inzwischen nicht nur in der Naturheilkunde, sondern auch in der klassischen Medizin eingesetzt. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte mit seinem Arzt Rücksprache halten, bevor mit der Behandlung mit Johanneskraut begonnen wird, da bei manchen Medikamenten, zum Beispiel der Pille, Wechselwirkungen möglich sind.